Heimweh nach China
Hannelore Halper
Ich lag im fremden Land
auf meinem Bette.
Der Mond malte weißen Glanz auf meine Lagerstätte.
Ich hob das Haupt und meinte, es muss der Reif der Frühe sein,
dann aber fühlte ich, es war der Mondenschein!
Er neigte sein Gesicht zur Erde hin
und meine Heimat winkte mir von fern
und - alle Stern um Stern
sie legten sich ums Herz mir schwer -
Eltern, Schwester, Bruder, Freunde,
den Klang der Pipa, ich vermiss sie sehr.
Es ging der Mond.
Die Sonne schien im fremden Land.
War es die Sonne meiner Heimat?
Das Schicksal nahm mich bei der Hand,
zu führen mich nach unbekannt.
Kann meine Sehnsucht jemals stillen ein Strahl der Sonne
in der Fremde?
Mein Herz wird immer bleiben und auch mein Sinn,
sie neigen sich in stiller Demut meiner eignen Heimat hin.
Ich hab gewählt mein Leben in diesem fremden Land,
ein Leben träumend zwischen zwei Himmeln.
In meiner Seele keimt und hält dem Leben stand
das Verlangen nach der Lotusblüte,
nach meinem eignen Heimatland.
Hannelore Halper ist Kulturredakteurin der e-Zeitung "Die Virtuelle" und Werbemanagerin.
Im Bereich Literatur schätzt sie vor allem Klassiker und Werke der Romantik.
Im Bereich Literatur schätzt sie vor allem Klassiker und Werke der Romantik.